Qualitativ-empirische Auswertung einer ländervergleichenden Expertenbefragung
Die qualitativ-empirische Auswertung einer ländervergleichenden Expertenbefragung in Europa legt die inhaltliche Basis für das Gesamtvorhaben, einen europäischen Referenzrahmen für das Fach Kunst zu entwickeln. Expertenaussagen zu Inhalten, Intentionen und Zielen des jeweiligen Kunstlehrplans erschließen nicht nur fachliche Themengebiete, sondern auch bildungspolitische Kontexte, implizite
Bildungsvorstellungen, Haltungen zur Kompetenzorientierung, zur Handlungsorientierung, zum Lernverständnis, zur Bedeutung von Ideenfindung und kreativem Denken, zu einzelnen Lernbereichen wie der Präsentation und Reflexion im Kunstunterricht, der Produktion und Rezeption im Verhältnis, zur Beteiligung der Kunstlehrkräfte an der Lehrplangestaltung sowie zu den Lehrplanstrukturen. Deutlich werden viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede in den Auffassungen und Inhalten der einzelnen länderspezifischen Lehrpläne. In nahezu allen europäischen Kunstlehrplänen erhält das problemlösende, kreative Denken und Handeln als Ziel des Kunstunterrichts einen herausragenden Stellenwert. Die Besonderheiten der jeweiligen Nationen in den Kunstlehrplänen werden vergleichend mit zusammenfassenden Einschätzungen herausgestellt. Eine abschließende Methodenreflexion verdeutlicht die methodischen Schwierigkeiten der Expertenbefragung.
Constanze Kirchner/TanyaGotta-Leger/MarleneNockmann