Von 28. – 30. Mai 2015 fand an der Universität für angewandte Kunst in Wien das internationale Symposium “Perspectives on Art Education” statt. Zum Symposium hatten sich ca. 80 Teilnehmende aus verschiedenen europäischen Ländern sowie aus den USA, der Türkei und Israel zusammengefunden, um an 28 Kurzpräsentationen, 4 Workshops und einer Kunstausstellung teilnehmen zu können.
„Visual literacy: A universal concept?“ wurde von Rolf Laven referiert (http://www.upl.or.at/wp-content/uploads/2015/05/Booklet_KorFuerWeb.pdf). Das von der Europäischen Union unterstützte Vorhaben des europäischen Netzwerks ENViL zielt auf ein Konzept zur Beschreibung von „visual literacy“ als zentrale Schlüsselkompetenz. Die Gruppe entwickelt – als Vorschlag zu einem europäischen Referenzrahmen für visuelle Bildung CEFR_VL – entsprechende Ansätze. Möglichkeiten wurden aufgezeigt, wie diese z.B. die Arbeit an nationalen Curricula erleichtern können. Nach der Präsentation im Plenum wurde die Thematik in Kleingruppen erörtert. Wie schon bei ähnlich ausgerichteten Tagungen (BuKo15: Salzburg; Perspectives of Research in Arts Education: Opatija/Kroatien; Creative Connections: Viana do Castelo/Portugal) haben die Teilnehmer reges Interesse an diesen Konzepten bekundet. Es herrschte Konsens über die Notwendigkeit eines solchen Instruments. Die Diskussion wies dann aber auch auf mögliche Gefahren (Bild- / Kunstdiskurs, normierender Charakter des Referenzrahmens. etc.) hin.
Lehren und Lernen von Kunst hat in der letzten Zeit bedeutende Veränderungen erlebt, gerade durch die kulturellen, technologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Das Symposium „The Perspectives on Art Education“ nahm sich dieser Herausforderungen an, und suchte nach sinnvollen Konzepten, wie diese für das Lehren und Lernen relevant gemacht werden können. Die Tagung diskutierte und untersuchte kritisch die verschiedenen Perspektiven des Künstlers in der heutigen Gesellschaft, die Notwendigkeit neuer Strategien des Lehrens und Lernens und die Vielfalt der Kunstpädagogik in verschiedenen Ländern und Hochschulen.
KünstlerInnen, DesignerInnen, ArchitektInnen, Künstler-Lehrende und Erziehende und WissenschaftlerInnen trugen durch kurze Präsentationen und Workshops zur Diskussion bei. Lehramtsstudierende wurden als integrale Teilgruppe des Symposiums angesprochen, um so ein tieferes Verständnis für deren Erwartungen, Perspektiven und auch Transfers zu erhalten. Eine Kunstausstellung der beteiligten referierenden Kunstschaffenden schuf eine Erweiterung im direkten Bezug zum Symposiumsthema. Rolf Laven stellte hier seine Stahlskulptur „Per aspera ad astra“ aus. Gabriela Pataky und Gerrit Höfferer nahmen als weitere ENViL Mitglieder am Symposium teil.